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So gestalten Sie eine erfolgreiche Betriebliche Altersvorsorge: Durchführungswege und Zusagearten im Überblick

Die betriebliche Altersvorsorge (bAV) ist ein essenzieller Baustein für jedes Unternehmen, das seine Mitarbeiter langfristig binden und ihnen eine sichere Zukunft bieten möchte. In Zeiten des demografischen Wandels, in denen qualifizierte Fachkräfte immer schwieriger zu finden sind, ist die bAV ein entscheidendes Instrument, um als attraktiver Arbeitgeber wahrgenommen zu werden. In diesem Artikel gebe ich Ihnen einen umfassenden Überblick über die verschiedenen Durchführungswege und Zusagearten der bAV und zeige Ihnen, wie Sie diese in Ihrem Unternehmen erfolgreich umsetzen können.

Warum die bAV unverzichtbar ist

Die betriebliche Altersvorsorge ist nicht nur eine zusätzliche Absicherung für Ihre Mitarbeiter, sondern auch ein wichtiges Werkzeug zur Mitarbeiterbindung und Motivation. Eine gut strukturierte bAV kann dabei helfen, Ihre Mitarbeiter langfristig an Ihr Unternehmen zu binden und gleichzeitig Ihre Attraktivität als Arbeitgeber zu steigern. Die richtige Wahl der Durchführungswege und Zusagearten spielt dabei eine entscheidende Rolle.

Die verschiedenen Durchführungswege der bAV

Die bAV kann auf unterschiedlichen Wegen umgesetzt werden, die sich in versicherungsförmige und nicht-versicherungsförmige Durchführungswege unterteilen lassen. Jeder Weg bietet spezifische Vorteile und ist für unterschiedliche Unternehmensstrukturen und Mitarbeiterbedürfnisse geeignet.

Versicherungsförmige Durchführungswege

  • Direktversicherung
    Die Direktversicherung ist eine Lebensversicherung, die Ihr Unternehmen zugunsten des Mitarbeiters abschließt. Die Beiträge können entweder vollständig vom Arbeitgeber übernommen oder im Rahmen der Entgeltumwandlung durch den Arbeitnehmer finanziert werden. Die Direktversicherung ist einfach in der Handhabung und bietet steuerliche Vorteile, sowohl für das Unternehmen als auch für den Mitarbeiter.

  • Pensionskasse
    Eine Pensionskasse ist eine rechtlich selbstständige Versorgungseinrichtung, die von einem oder mehreren Unternehmen getragen wird. Sie unterliegt der Aufsicht durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin), was hohe Sicherheit bietet. Die Pensionskasse gewährt Alters-, Invaliditäts- oder Hinterbliebenenleistungen und ist besonders für Unternehmen geeignet, die ihren Mitarbeitern eine sichere und planbare Altersvorsorge bieten möchten.

  • Pensionsfonds
    Der Pensionsfonds bietet höhere Renditechancen als die Pensionskasse, geht aber auch mit einem höheren Risiko einher. Er ist ideal für Unternehmen, die ihren Mitarbeitern eine renditeorientierte Altersvorsorge anbieten möchten. Der Pensionsfonds bietet dabei eine flexible Gestaltung der Beiträge und Leistungen, ist jedoch komplexer in der Verwaltung.

Nicht-versicherungsförmige Durchführungswege

  • Pensionszusage (Direktzusage)
    Bei der Pensionszusage verpflichtet sich das Unternehmen, dem Mitarbeiter im Versorgungsfall eine bestimmte Leistung zu erbringen. Diese Form der bAV ist flexibel und kann individuell an die Bedürfnisse des Unternehmens und der Mitarbeiter angepasst werden. Die Finanzierung erfolgt direkt durch das Unternehmen, was ein hohes Maß an Flexibilität bietet, aber auch mit einem gewissen finanziellen Risiko verbunden ist.

  • Unterstützungskasse
    Die Unterstützungskasse ist eine rechtlich selbstständige Versorgungseinrichtung, die von Ihrem Unternehmen finanziert wird. Die Beiträge zur Unterstützungskasse sind steuerlich begünstigt und bieten dem Unternehmen größere finanzielle Spielräume. Diese Lösung ist besonders geeignet für Unternehmen, die ihren Mitarbeitern eine attraktive Altersvorsorge bieten möchten, ohne sofortige steuerliche Belastungen zu tragen.

Die 6 verschiedenen Zusagearten der bAV

Neben den Durchführungswegen spielt auch die Art der Zusage, die Sie Ihren Mitarbeitern machen, eine entscheidende Rolle. Diese bestimmt, welche Leistungen Ihre Mitarbeiter im Alter oder bei Invalidität erwarten können.

  1. Leistungszusage
    Bei der Leistungszusage wird dem Mitarbeiter eine konkrete Leistung im Versorgungsfall zugesagt. Diese Zusageart bietet maximale Sicherheit für den Mitarbeiter, da er genau weiß, welche Rente ihn erwartet. Für das Unternehmen bedeutet dies jedoch ein höheres finanzielles Risiko, da die zugesagten Leistungen unabhängig von der wirtschaftlichen Lage des Unternehmens erbracht werden müssen.

  2. Beitragsorientierte Leistungszusage
    Diese Zusageart kombiniert die Sicherheit der Leistungszusage mit der Flexibilität einer Beitragszusage. Das Unternehmen legt einen festen Beitrag fest, der in die Altersvorsorge des Mitarbeiters fließt. Die Höhe der späteren Rente hängt von den erwirtschafteten Erträgen ab. Dies bietet dem Unternehmen mehr Planungssicherheit und dem Mitarbeiter eine attraktive Altersvorsorge.

  3. Beitragszusage mit Mindestleistung
    Hierbei garantiert das Unternehmen eine Mindestleistung, unabhängig davon, wie sich die Kapitalanlage entwickelt. Diese Form der Zusage ist seit 2002 in Deutschland erlaubt und begrenzt das finanzielle Risiko des Unternehmens, während der Mitarbeiter von den Chancen der Kapitalmärkte profitieren kann.

  4. Entgeltumwandlung
    Bei der Entgeltumwandlung verzichtet der Mitarbeiter auf einen Teil seines Bruttogehalts, der stattdessen in die bAV fließt. Dieser Betrag ist steuer- und sozialversicherungsfrei, was sowohl für den Mitarbeiter als auch für das Unternehmen attraktiv ist. Die Entgeltumwandlung ist eine der gängigsten Formen der bAV und bietet viel Flexibilität.

  5. Eigenbeitragszusage
    Hier leistet der Mitarbeiter selbst Beiträge zur betrieblichen Altersvorsorge, die durch das Unternehmen in eine bestimmte Versorgungsform eingebracht werden. Diese Zusageart bietet dem Mitarbeiter die Möglichkeit, seine Altersvorsorge aktiv mitzugestalten und gegebenenfalls durch zusätzliche Eigenbeiträge zu erhöhen.

  6. Reine Beitragszusage
    Bei der reinen Beitragszusage verpflichtet sich das Unternehmen nur zur Zahlung eines bestimmten Beitrags, nicht jedoch zur Erbringung einer bestimmten Leistung im Versorgungsfall. Das Risiko für die Höhe der späteren Rente trägt der Mitarbeiter, was diese Zusageart für das Unternehmen besonders attraktiv macht, da das finanzielle Risiko minimiert wird.

Eine gut geplante bAV ist der Schlüssel zur Mitarbeiterbindung

Die betriebliche Altersvorsorge ist ein entscheidender Faktor für die langfristige Bindung und Motivation Ihrer Mitarbeiter. Indem Sie den richtigen Durchführungsweg und die passende Zusageart wählen, können Sie eine bAV gestalten, die sowohl Ihren Mitarbeitern als auch Ihrem Unternehmen einen echten Mehrwert bietet. Eine gut strukturierte bAV ist nicht nur ein Zeichen für soziale Verantwortung, sondern auch ein strategischer Vorteil in Zeiten des Fachkräftemangels.

Wenn Sie mehr über die Gestaltung der bAV in Ihrem Unternehmen erfahren möchten, lade ich Sie herzlich ein, meine ausführliche Podcast-Episode zu diesem Thema anzuhören. Den Player dazu finden Sie direkt hier im Artikel.

Lassen Sie sich inspirieren und sichern Sie die Zukunft Ihres Unternehmens und Ihrer Mitarbeiter!

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